Hellerau Europäisches Zentrum der Künste - Weltoffen

Positionierung gegen PEGIDA

HZEK SpielplanVorschau1Das Europäische Zentrum der Künste/ Festspielhaus Dresden Hellerau, präsentierte sich bei seiner Spielplanvorschau in mehrfachem Wortsinn als Weltoffen. Mit einem Programm, dass alleine im ersten Halbjahr 2015 Poduktionen aus über 20 Ländern dabei Akteure aus viel mehr Regionen der Welt, eingeladen hat.

Als Antwort auf die Pegida-Vorgänge positioniert sich das HZEK artikuliert gegen Fremden Feindlichkeit und Weltoffenheit mit "radikaler Internationalisierung". So bot sein Leiter Dieter Jaenicke bereits im November 2014 an, in Gästewohnungen der Zentrums Flüchtlinge unterzubringen und ihnen auch Integrierung in Tätigkeitten des Zentrums anzubieten. Eine Farce übler Bürokratie wenn nicht sogar eine skandalös polititische, dass die zuständige Landeshauptstadt das zu organisieren bis heute - aktuelle Auskunft - nicht zustande gebracht hat "vielleicht einige Wochen nach Ostern".

Veröffentlich Neustadt Zeitung 2/2015, Seite 5

Spielplan Vorschau 2015

Tanz, Theater, Musik, Ausstellungen in Spitzenleistungen weltweiter Kunst und Kultur haben im Jahr 2013 über 37 Tausend Besucher nach Hellerau gezogen. Das lastete das Festspielhaus - Hellerau-Europäisches Zentrum der Künste Dresden - so der sperrig vollständige Name - zu 84 Prozent aus. Zahlen welche die Vorgaben und kühne Schätzungen übertreffen, mit denen Dieter Jaenicke im Jahr 2009 angetreten ist als neuer künstlerischer Leiter in Nachfolge von Udo Zimmermann. Der Erfolg seiner Ära wurde dem zum Intendanten ernannten mit der Verlängerung seines Dienstvertrages bis 2017 bestätigt.

      Bereits die Eröffnung des Jahres 2015 geriet zu einem ersten Höhepunkt auf dem Hellerau-ureigenen Feld des zeitgenössischen Tanzes: Zwei ausverkaufte Abende des „enfant terrible“ der französischen Tanzszene Olivier Dubois. Die Tänzer des Choreografen schoben, schwebten, wirbelten furios bacchantisch im Evakostüm zu 70 Minuten eines pausenlosen Beats, der auch für die Zuschauer bis an Grenzen schlug - Ohrstöpsel waren ausgereicht.

      Der schon bis zur Jahreshälfte prall gefüllte Programmkalender zeigt weitere der weltbesten Tanzcompagnien an. Bei ‚Dance transit.‘ verbindet sich Hellerau mit Bühnen in Leipzig und Prag zu einem gemeinsamen Festival, das die lokalen Tanzszenen wechselseitig präsentiert. Mit organisierten Busreisen können die Fans zu den jeweiligen Spielstätten reisen. Diese Kooperation soll später auch nach Polen ausgeweitet werden. Beim nun nach Hellerau geholten Internationalen ‚Tanzfestival Dresden‘ präsentieren Semperoper, Staatsschauspiel und das Zentrum Tanz-Performances von klassisch bis zeitgenössisch. In Kooperation mit den Dresdner Musikfestspielen gastiert die ‚GöteborgsOperans Danskompani‘. ‚The Forsythe Company‘ ist in drei Aufführungsblöcken vertreten. William Forsythe, der die Leitung seiner Compagnie an Jacopo Godani abgibt, verabschiedet sich im Februar mit der Dresden-Premiere ‚Yes we can’t‘. Die Spielzeit des ersten halben Jahres endet mit der ‚Saxonz Break Championship‘, bei welcher die besten sächsischen Breakdancer um die Qualifikation für das Battle of The Year gegeneinander antreten.

      Neben Hellerau-tradiertem Tanz in einem breiten Mix der Stile und Genres, zu dem noch etliche weitere ‚Performances‘ bekannter Künstler zu nennen sind, kündigte der Intendant für 2015 Musikproduktionen, Konzerte, Theater, eine Ausstellungen an. Dabei ‚Medea‘ in oratorischen Szenen nach Texten von Christa und Gerhard Wolf. Derevo kommt wieder mit ihrem Klassiker ‚Kletzal‘. Die Trans-Media-Akademie veranstaltet einen Kongress und wie stets im Herbst startet die Cynetart in die Multimedia-Welt. Für den Bereich Künste hat sich Martin Morgenstern einem Portrait-Wettbewerb ausgedacht, den das Zentrum ausschreiben wird. Vertraute Reihen wie Linie 8, Dienstags-Salon und die ‚Geschichten aus Hellerau‘ bleiben auf dem Plan.

     Dieses Mammutprogramm bewältigt das Hellerau-Zentrum der Künste aus den Mitteln des Gesamtetats von 2,74 Millionen Euro. Davon werden 755 Tausend selbst erwirtschaftet. Der Subventionsbedarf ist somit nicht so übermäßig, wie Kritik aus Politikerkreisen seit Jahren reklamierte – zielend auf die teuerste der „performenden“ Companien. Einschränkend stellte Jaenicke fest, dass das Jahresprogramm ein vorläufiges ist, da der Stadthaushalt nicht verabschiedet sei. Deshalb können langfristige Verträge noch nicht abgeschlossen werden.

Internationalisierung
      Die Vorläufigkeit ermögliche mit Einschiebungen aktuell auf die PEGIDA-Kontroversen und Ausländerfeindlichkeit zu reagieren. Programmiert ist bereits eine theatralische Auseinandersetzung über die „Festung Europa“ in teils interaktiven Stücken ‚Motus / Caliban Cannibal / Interrobang / Pre-enacting Europe‘ bereits am 17. bis 18. April. Portalhohe Banner „Refugees are welcome“ am Festspielhaus signalisieren was Dieter Jaenicke als fundamentales Bekenntnis eines „Europäischen Zentrums der Künste“ ansieht „Radikale Internationalisierung“. (Bäu 28.2.2015)



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