Beethoven-Festspielhaus

Beethoven bekommt ein Feststpielhaus

Bonn baut ein neues Konzertgebäude - mithilfe des Bundes und großer Unternehmen. Da kann Dresden nur stauen, hier wird weiter gestritten.


Von Peter Bäumler

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Ihren berühmten Sohn Beethoven hält die Stadt Bonn in Ehren. Die nach dem Komponisten benannte Konzerthalle hat jedoch bald ausgedient. Die Beethovenstadt will ihr Renommee als Musikstadt nun mehren - undzwar mit einem neuen, spektaklulären Konzerbau, dem Beethoven Festspielhaus. Eine Architektonische "Ikone am Rhein" soll es werden, so wie Hamburg seine Elbphilharmonie bekommt. Im Jahr 2020, zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens, soll das neue Konzerthaus in Betrieb genommen werde.

Sanierung reichte nicht aus

Das neue Haus soll die zwar ehrwürdige, aber ausgediente Beethoven-Halle von 1959, die in der früheren Bundeshauptstadt als Konzert-, Veranstaltungs- und Tagungsstätte dient, ablösen. Es wird als Tonhalle ausschließlich für Konzertzwecke konzipiert. Es soll einen Saal mit etwa 1500 und einen Kammermusiksaal für 500 Plätze bekommen. Seit Jahren hatten Stadt, Institutionen und Kulturkreise um den richtigen Weg gerungen.

Eine bloße Sannierung und Aufwertung der alten Beethovenhalle zu einem guten Konzerthaus bei weiterer Mischnutzung wurde jetzt schließlich ausgeschlossen. Ein Neubau soll es nun werden. Und im fernen Dresden, wo noch immer über die Zukunft des Kulturpalaste und den Neubau eines Konzertgebäudes gerungen wird, schaut mancher neidvoll gen Westen. Ganz vergleichbar ist die Situation freilich nicht, in Bonn gibt es nämlich finanzkräftige Unterstützer. 

Die drei großen ortsansässigen Unternehmen - Post, Telekom  und Postbank - haben 75 Millionen für die Planung und den Bau eines architektonisch und akustisch hochkarätigen Konzerthauses, mit einem differenzierten Raumangebot zugesagt. Die drei Unternehmen werden in privat-öffentlichen Partnerschaft (ppp) für den Bau eine Objektgesellschaft gründen. Das ermöglicht ihnen auch ohne förmliche Wettbewerbsverfahren Architekten auszuwählen und Bauaufträge zu vergeben. Die laufende Führung und soll später eine Betreibergesellschaft übernehmen. Dazu wird eine gemeinnützige Stiftung gegründet (Betriebskosten 10 bis 12 Millionen Euro pro Jahr).

Vier Architektenentwürfe

Der Rhein-Sieg-Kreis und die Sparkasse Köln-Bonn haben Gelder für die Stiftung zugesagt. Vor allem aber Kulturstaatsminister Michael Neumann für den Bund, der das Projekt mit 39 Millionen Euro Stiftungskapital unterstützen will. Ebenso soll die Stadt Bonn in die Stiftung geholt werden, die derzeit jährlich etwa eine Million Euro für den Unterhalt der Beethovenhalle ausgibt. Wenn diese durch einen Konzertsaal angelöst ist, der durch die Stiftung getragen wird, entfallen diese Etatposten. Die Stadt spart rund 20 Millionen Euro für die unumgängliche Sanierung der alten Halle in den nächsten Jahren. Auch diese Gelder können in die Stiftung fließen.


Beim Architekten-Wettwerb für das neue Konzerthaus am Rhein hatten zehn international renommierte Architekten ihre spektakulären Vorschläge vorgestellt. Vier Ideenskizzen kamen in die engere Wahl. Zaha Hadid, Richard Meier, Hermann & Valentiny und Arata Isozaki sollen nun konkrete Vorschläge unterbreiten.

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