Dresdner Gastspiel in der Münchner Hypo-Kunsthalle

Auf Reise gegangen sind rund hundert Meisterwerke berühmter Künstler darunter Carracci, van Dyck, Velázquez, Lorrain, Watteau und Canaletto aus dem Bestand der Dresdner
Gemäldegalerie Alte Meister. In erster Station sind sie zu sehen in der
Kunsthalle der Hypobank in der prominenten Theatinerstraße im Herzen Münchens. Sie ziehen als Wanderausstellung der
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, für München in Kooperation mit der Hypo-Kulturstiftung, später nach Groningen, dann nach Wien bis die Bilder Ende 2015 nach Dresden zurückkehren.
für Dresdner Neueste Nachrichten
Von "Elb-Florenz" nach "Isar-Athen" - Wandernde Alte Meister
Wie wär’s mal wieder mit einem Besuch der
Gemäldegalerie Alte Meister – in München? Mal abgesehen vom Interesse an der bayrischen Metropole als Reiseziel sollte es auch Dresdner interessieren dort nach ihrere Gemäldegalerie zu sehen. Die auf exakt 99 Bildwerke verdichtete ‚Zusammenfassung‘ der Alten Meister vermittelt kompakt und mit dem Reiz eines anderen Rahmens, welche Reichtümer die Jahrhunderte alte

Dresdner Gemäldesammlung birgt und welche Epochen, Meister und Schwerpunkte sich in ihr finden. Die auf Dresdner Seite von
Bernhard Maaz,
Ute Christina Koch und
Maike Hohn konzipierte Ausstellung beleuchtet in sieben interessant betexteten thematischen Sektionen die Geschichte und Entstehung der Sammlung in der Zeit von Barock und Aufklärung. Werkgruppen zur höfischen Welt in Sachsen und zur Gründung der Dresdner Kunstakademie vor 250 Jahren geben Einblick in das historische Umfeld, in dem die Sammlung zu ihrer Blüte gelangte. Unter der Herrschaft der kunstsinnigen sächsischen Könige von Polen August II. ‚der Starke‘ und August III. erhielt die Galerie im 18. Jahrhundert ihr einzigartiges und bis heute prägendes Profil. In den Kapiteln der Ausstellung sind viele der von der legendär bildreichen Dresdner Gemäldegalerie angezogenen frühen Besucher in augustäischer Zeit mit Zitaten zum Sprechen gebracht, so
Joachim Winkelmann,
Gottfried Herder, der junge
Wolfgang Goethe, welchernach erstem Besuch 1768 schwärmte „Meine Verwunderung überstieg jeden Begriff, den ich mir gemacht hatte“.
Die Generalsanierung des Semperbaus am Zwinger seit 2013, die sich dem Dresdner mit Einrüstung des Bauwerks zeigt, hat zur Folge, dass wechselnd mit dem Baufortschritt die Gemäldegalerie ‚Alte Meister‘ jeweils nur in einem Halbflügel ausstellen kann. Wenn auch weit mehr als die Hälfte der im im kompletten Gebäude, sind es doch nur rund 400 Werke, die derzeit in Dresden zu sehen sind. Viel Hochrangiges mit weiteren Werken aus den Depots sind frei auf Reise zu gehen – aber so betont Bernhard Maaz, 15 der zwischen München, Groningen, Wien wandernden Dresdner Kunstwerke werden auch nach Rückkehr in Dresden nicht zu sehen sein, sie kommen dann wieder ins Depot. Ein weiterer Grund bei einem Ausflug zur Kulturstadt an der Isar dort zu den ‚Alten Meistern‘ zu gehen.
»Rembrandt-Tizian-Bellotto – Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie« bis 23.11.2014, Hypo-Kunsthalle MünchenGroninger Museum, 13.12.2014 bis 25. 5.2015, Groningen HollandÖsterreichische Galerie Belvedere-Winterpalais, 1.6.2015 bis 26.10.2015 Wien